Republikanische Inhalte sind nicht mehr national
Die Stadtverwaltung von Kischinau hat eine neue offizielle App “Tranzy” für städtische Verkehrswege und touristische Ziele entwickelt.
Russisch kommt darin nicht vor, nur Rumänisch, Englisch, Ungarisch und Ukrainisch.
Die Russen, Nachfahren der in die Republik Moldau eingedrungenen Sowjets, waren sogleich empört und beschlossen, die App im Appstore herabzustufen.
Anstatt die Sprache des Landes, in dem sie leben, zu lernen, verlangten sie wie üblich, dass sich das Land und dessen gesamte Bevölkerung an sie anpassen. Allerdings wird sich die Republik Moldau nicht an die Nachkommen der Besatzer anpassen.
In den Idel-Ural-Republiken ist die Situation leider genau das Gegenteil: Es gibt nur sehr wenige Apps, die zumindest eine Andeutung der Nationalsprachen der dort ansässigen Völker enthalten. Zuweilen wird überhaupt keine andere Sprache außer Russisch erwähnt. Nicht einmal Englisch.
Es ist sehr schwierig, die Bevölkerung davon zu überzeugen, die Landessprache massenhaft zu übernehmen, wenn sie im Alltag nicht sofort praktisch verwendet werden kann.
Die tatarische Exilregierung hat kürzlich ihr Arbeitsprogramm für die nahe Zukunft veröffentlicht. Es enthält eine Finanzierungsregelung für die Schaffung von Masseninhalten in tatarischer Sprache. Andere Völker sind leider noch nicht bereit für ein solches Programm. Bald gibt es keine Finanzierung, bald keine Initiative. Die Zeit vergeht, die Zahl der national bewussten Menschen nimmt ab, und dann wird es zu spät sein, es wird niemanden geben, für den man solche Inhalte produzieren kann. Es wird kein Publikum geben, nur eine gehorsame russische graue Herde.
P.S. Lobt die Moldauer in den Kommentaren zu der App. Lasst sie wissen, dass sie nicht allein in einem Meer von Kommentaren böser Raschisten sind.
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